Brief an Barack Obama

beate_thill_503x201_books_5

Patrick Chamoiseau und Édouard Glissant
Übersetzung: Beate Thill

64 Seiten, Format: 13.5 x 21 cm, gebunden, Broschur
Erscheinungsjahr: 2011 | ISBN: 978-3-88423-378-8

Dieses Buch enthält zwei Essays, die von Édouard Glissant und Patrick Chamoiseau gemeinsam veröffentlicht wurden und die von absoluter Aktualität sind.

Die unbezähmbare Schönheit der Welt – Brief an Barack Obama: Der Brief, der kurz nach Obamas Erfolg verfaßt wurde, enthält eine detaillierte Analyse von der Stellung der USA in der Welt, insbesondere aber der Impulse, die diese Gesellschaft antreiben und diese Wahl und (kurze) Euphorie möglich machten. Die Globalisierung ist verbunden mit der Angst vor ihren großen Umwälzungen. Wie sieht die Umwälzung aus? Ist es eher ein Zusammenprall der Kulturen, ein Kampf oder mehr eine Begegnung, eine Vermischung, die etwas Überraschendes hervorbringt? In der Person Obama werden die Belastungen der Geschichte durch die Sklaverei und die Ausbeutung der Kolonien überwunden.

Wenn die Mauern fallen: Geschrieben als Kampfschrift gegen die nationalistische Identitätspolitik der Regierung Sarkozy, hat dieser Text in den letzten Monaten auch in Deutschland große Aktualität gewonnen. Denn jüngst verkündete auch der bayerische Ministerpräsident Seehofer eine kämpferische »Integrationspolitik«, und auch von Frau Merkel kommen ähnliche Töne in diesem »Super- Wahljahr«. In dem Text geht es um die Asylpolitik, um die Definition der eigenen Identität zur Abgrenzung gegen fremden Einfluß und Zuwanderungen. Es ist die Angst vor den großen aktuellen Umwälzungen, auf die in Europa scheinbar nur mit Abschottung und Abschreckung reagiert werden kann. Im Widerspruch dazu behauptet der Mainstream »eine Welt«: in der Werbung junge fröhliche Menschen aller Rassen auf einer nicht enden wollenden Party, und das »go beyond borders« in den großen Nachrichtenkonzernen – auch dies bildet einen Teil der heutigen Wirklichkeit ab. Der Text von Glissant und Chamoiseau unterfüttert diesen Widerspruch und seine Überwindung theoretisch, aber vor allem auf der emotional-intuitiven Ebene, indem er einen Wandel in den Vorstellungen der Menschen beschreibt. Denn sind das Aufrechterhalten der Angst, die Abschottung und Europa als Festung überhaupt vernünftig? Schneidet sich Europa nicht vom großen Reichtum der Zukunft ab?
Presse

Als »eine überaus elegante und kühne Verbindung von Poetik und Politik« wurde Édouard Glissants und Patrick Chamoiseaus „Brief an Obama“ am 1. Dezember 2011 in der WochenZeitung (Zürich) besprochen. Besuchen Sie die Webseite WOZ online, um die vollständige Kritik zu lesen.

Karl Wilhelm Macke am 23. November 2011 in seiner großen Besprechung im ›CULTurMAG‹ über Édouard Glissant und Patrick Chamoiseaus Essay »Brief an Obama. Die unbezähmbare Schönheit der Welt«: »Sowohl der Wunderhorn Verlag als auch die Autoren Édouard Glissant und Patrick Chamoiseau verdienen es, gerade in diesen Tagen ganz vorn auf den Verkaufstresen der Buchhandlungen platziert zu werden. (…) Allen, die Techniker des Sicherheitsstaats eingeschlossen, sei die Lektüre dieses Plädoyers für die „Schönheit der Welt“ sehr empfohlen.« Die vollständige Kritik können Sie unter folgendem Link nachlesen: CULTurMAG

»Chamoiseau und Glissant kämpfen mit außergewöhnlicher Kraft und Eleganz gegen »das Schönheitsdefizit«, das die Politik durch ihre Rückzugsstrategien erzeugt hat.« Le Monde

»Ein wunderschönes Buch« France Inter

Beate Thill

19&Quel$aragraphe

Kommentare sind geschlossen.