Le modèle noir

Paris, 12.05.2019  Das schwarze Modell, die aktuelle Ausstellung im Musée d´Orsay (bis 21.Juli), lässt sich anhand der verschiedenen Bedeutungen des Wortes Modell verstehen. Zunächst ist es die reale Figur, die Modell steht, das „Sujet“ oder „Subjekt“, das man auf dem Bild dargestellt sieht. Ist es eine Person „schwarzer Hautfarbe“, wird das Subjekt ambivalent. Das Modell steht auch für ein Vorbild, hier repräsentiert die Figur mit der schwarzen Haut den Anderen, mehr ein Zeichen, ein Symbol, als ein menschliches Wesen. Mit der französischen Kolonisierung Afrikas fand dieser Andere häufiger Eingang in die Malerei der Künstler, die alljährlich in Paris im Herbstsalon ausstellten. Auch umgab ihn zunächst die Aura des Exotismus und Orientalismus mit ihren klischierten Details, dazu angetan, die rassistische und…

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Ein Maler unserer Zeit /Peintre de notre temps

  Paris, 20.03.2019  Brian Maguire, Maler, geboren 1951 in Irland, „ist auf dieser Insel weit vor der Küste Europas aufgewachsen“, wie er es ausdrückt. Ich traf ihn am 17. März für ein (längeres) Interview anlässlich seiner Londoner Ausstellung, von dem ich hier einige Passagen zitieren will. Nachdem er anfangs das Ziel einer „sozialistischen Kunst“ verfolgte, meint er heute „nicht viel mehr zu verstehen außer seiner eigenen Existenz.“ Dabei kritisiert er die Konsumgesellschaft und „eine Kultur unter der Hegemonie ihrer Werte. Der Konsumismus braucht die Demokratie nicht.“ BT: Sie versuchen sich also als Künstler gegen alldies zu positionieren, ausgehend von Ihrer eigenen Existenz? BM: Wissen Sie, wie findet man heraus, was man tun kann? … Im Moment fokussiere ich mich auf…

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