Alfortville

Paris, 15.01.2019 Je veux vous raconter                                        Dies ist ein Bericht ma soirée de hier.                                            wie mein gestriger Abend verlief. J´étais à Alfortville par le metro 8      Mit der Metro 8 fuhr ich nach Alfort mais allant au salon-théâtre                            auf dem Weg zum Salon-Theater j´ai confondu                                                       verwechselte ich Ave du Général de Gaulle avec                   Avenue du Général de Gaulle mit Rue Charles de Gaulle                                        Rue Charles de Gaulle. et j´ai longé, dans le noir, à pied                    Zu Fuß und im Dunkeln kam ich tous ces bâtiment militaires              an einer Reihe Militärgebäuden entlang, intéressants mais qui ne menaient                   die interessant aussahen, pas au but.                                                           aber nicht ans Ziel. Complètement paumée                                     Ohne eine Ahnung, wo ich bin…

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Die „Rasse“ und die Uni/La „race“ à l´université

Paris, 13.01.2019  Der Beitrag des Chefredakteurs von Le Monde (12.1.19) berichtet von dem sich verschärfenden Konflikt an den französischen Universitäten zwischen den „Universalisten“, den Verfechtern der universellen Werte, und den „Dekolonialen“, meist jüngeren Wissenschaftlern in Soziologie und Politikwissenschaften, die aus ehemaligen französischen Kolonien stammen. Michel Guerrin weist auf die Paradoxie hin, dass einerseits der Begriff „Rasse“ 2018 aus der französischen Verfassung gestrichen wurde, dass dieser nun aber an der Universität als Kampfbegriff wieder auftaucht, und zwar benutzt von der anderen Seite, den ehemals Kolonisierten. Nach Michel Guerrin sind daran die „cultural studies“ schuld, die er grosso modo als schädlichen amerikanischen Import hinstellt. Guerrin nennt aber nicht den Grund für die Streichung des Begriffs der „Rasse“, nämlich dass die Auffassung von…

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„Gilets jaunes“

Paris, 04.12.2018  Samstag war Paris Schauplatz ausschweifender Demonstrationen der „Gelben Westen“, die die Hauptstadt den ganzen Tag bis etwa 20 Uhr in Atem hielten. Ich selbst wurde gegen 19 Uhr vor dem Musiktheater Gaîté Lyrique Zeugin, wie ein Trupp sehr junger Schläger in schwarzen Lederjacken durch die Straßen rannte, lange vorher schon angekündigt durch Geschrei und das Krachen von Metall auf Asphalt und das Splittern von Glas. Sie waren sehr schnell, griffen sich die Absperrgitter für ein Konzert und schleiften sie ein Stück die Straße entlang. Ich konnte mich vor ihrer hasserfüllten Energie in das Foyer des Theaters flüchten. Die Schäden an Gebäuden, Bushaltestellen und Privat-Pkws waren groß, abgesehen von den 3-5 Millionen Euro an Einnahmen, die den vorsorglich geschlossenen…

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Atelier Brancusi

Paris, 02.12.2018  In Paris weht ein starker Wind, es ist wirklich Herbst geworden. Die Schlange vor dem Centre Pompidou verspricht eine Wartezeit von mindestens einer halben Stunde im prasselnden Regen. Ein Ort der Kunst ganz in der Nähe empfängt Besucher gratis und ohne zu warten, das Atelier Brancusi. Es liegt halb versenkt unterhalb der Treppe, die zur Rue Rambuteau führt. Mit den drei Häuschen, die herausragen, ahmt der Architekt Renzo Piano, der auch das Centre Pompidou mit entworfen hat, die kleinteiligen Atelierbauten in der Impasse Ronsin des 15. Stadtviertels nach, wo sich das Atelier des rumänischen Bildhauers bis zu seinem Tod im Jahr 1957 befand. Man fühlt sich wohl, nicht nur, wenn man hier vor der Kälte Schutz findet. Die…

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Jean-Michel Basquiat

Paris, 12.11.2018  Diesen Bericht von der Ausstellung in der Fondation Louis Vuitton (noch bis zum 14.1.2018) liefere ich schriftlich, (fast) ohne Bilder, bitte gehen Sie auf die Website der Fondation, um sie anzuschauen. Ich wollte nicht, wie viele andere Besucher, ständig fotografieren. Ich bin auch nicht der App zur Ausstellung gefolgt, denn ich wollte mich fokussieren, die eigenen Eindrücke wiedergeben – denn nach meiner Meinung spielt die Kunst, wo sie im Betrachter etwas in Bewegung setzt. Ich greife nur einige Bilder heraus und gebe wieder, wie ich sie erlebt habe. Neben meiner Begeisterung für moderne Kunst kann ich etwas zum Hintergrund der Show beisteuern, was zur Vertiefung des Erlebnisses beitragen kann. Als deutsche Übersetzerin des karibischen Kulturkritikers Edouard Glissant und…

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Die Jugendlichen / Les jeunes

Paris, 27.09.2018  Wieder einmal in Le Monde (vom 24.9.) ist ein Artikel über das Mobbing in den Schulen zu lesen, das Phänomen wird in den französischen Medien ebenso aufmerksam beobachtet und kommentiert wie in Deutschland, nachdem es für die Opfer noch schwerer zu ertragen ist, wenn die Erniedrigung nach der Schule auf Instagram weitergeht. Hier nennt man sie die „Populären“, die „angesagten“ Mädchen und Jungen mit den Markenklamotten und haufenweise Freunden in den sozialen Netzwerken, die andere, weniger selbstbewusste und wohlhabende Klassenkameraden von oben herab behandeln und hänseln. Offenbar waren im letzten Schuljahr quergestreifte Matrosenshirts in Mode, bei denen an der Breite der Streifen abzulesen war, ob sie von der „coolen“ Marke agnès b. oder aus dem Kaufhaus Monoprix stammten.…

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Banksy in Paris

Paris, 30.06.2018  Es war in allen französischen Zeitungen und man kann die Fotos im Internet sehen: Der Sprayer Banksy war wieder da. Der Brite wurde in den 2000er-Jahren durch seine Street Art bekannt, mit der er sich auf die Seite der Migranten stellt. Seine Kunst „fällt aus dem Rahmen“, er will außerhalb des Marktes bleiben, daher hält er seine Identität geheim und setzt seine Bilder sichtbar für jeden in den öffentlichen Raum. Das erste Bild, das jetzt auftauchte, war ein kleines Mädchen, das ein Hakenkreuz mit einem Ornament in Rosa übermalt. In den Artikeln geistern auch schon Schätzungen herum, wieviel die Tags wert sind, die bei Banksys diesjährigem Besuch entstanden sind, nachdem er die Stadt der Lichter schon mehrfach bereichert…

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Le MoMA à Paris | Das MoMA in Paris

Paris, 12.02.2018  C´est une exposition à la Fondation Louis Vuitton, encore jusqu´au 5 mars, qui montre quelques oeuvres emblématiques du grand musée newyorkais. Je l´ai trouvée très intéressante parce qu´elle documente la vision de l´art moderne réalisée dans le MoMA. Les fondateurs avaient une intention pédagogique, il croyaient que le modernisme menait, quasi automatiquement, vers un changement de la société. L´un d´eux, Alfred J. Barr, multipliait dès les années 1920 les petits livres où il explique les sources de l´art moderne, du cubisme et de l´art abstrait. Une des définitions de ce modernisme est la pluridimensionnalité, la pluridisciplinarité qui défait les cases entre les arts et présente la peinture, la sculpture, la photo, le film, le design industriel, l´architecture. C´était…

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Die Metro, nachts | Le métro, la nuit

Paris, 11.02.2018  Les lignes de métro sont à l´image de la société de classe. La ligne numéro 1 est aristocrate ou nouveau-riche, elle rallie le Bois de Boulogne au Château de Vincennes, en passant par les Champs-Elysées et la Place de l´Etoile. Comme elle est aussi la plus rapide, les stations ont des barrières vitrés, exactement comme dans les aéroports. On le voit aussi à l´intérieur des trains que c´est un public sélectionné qui prend la ligne 1. Parcontre la ligne 7 semble être la plus longue et lente, elle méandre ivrement dans tout Paris, ou plutôt en-dessous. Je prends souvent la ligne 11 du Châtelet pour aller à la station Place-des-Fêtes dans le 19ème, qui est spéciale parce qu´elle…

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„Drei Schwestern“ im Théâtre de l´Odéon

Paris, 01.12.2017  „Hochspannend, durchschlagend, voll komischer Verzweiflung“ (Website des Theaters). Der australische Regisseur Simon Stone hat das Stück von Tschechov völlig umgeschrieben, es wurde 2016 schon in Basel aufgeführt, jetzt wird es am Odéon in Paris gespielt (bis 22. Dezember). Wie Stone im Interview des Programmhefts erzählt, setzt Tschechov die banalen Alltagsgespräche in Szene, die um die großen Fragen des Lebens herumreden und nur die Zeit vertreiben, womit die Figuren ihre Enttäuschung über ihre mittelmäßige Existenz zudecken. Sie wollen nach Moskau, denn das Leben ist immer woanders. Stone hat für die vier Akte jeweils das Ende einer Periode gewählt, an dem schon Nostalgie aufkommt, denn damals wie heute leben die Menschen entweder in einer verklärten Vergangenheit oder streben in eine…

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