Expo der Sammlung Pinault
Paris, 07.11.2021 Während überall auf der Welt Marmordenkmäler von ihren Sockeln gestürzt werden, um eine Revision der Kolonialgeschichte zu fordern, besuche ich eine Ausstellung in Paris, die mir wie ein Kommentar dazu erscheint. Der japanische Architekt Tadao Ando hat einem ehemaligen „Weizensilo“ mit einer wertvollen Kuppel, einer der ehemaligen Hallen von Paris, „neues Leben eingehaucht“. Nun ist es ein nagelneus Museum der Zeitgenössischen Kunst und ihre Künstler und damit ein kongenialer Rahmen für die Sammlung des französischen Industriellen François Pinault. Am Grund eines zentralen Runds, das sich zu vier Etagen aufschwingt, sind hier nur Objekte ausgestellt, die im Wachs zerfließen. In ihrer Mitte die exakte Nachbildung der Statue vom Raub der Sabinerinnen (1579-1582) von Giambologna in Florenz, dort ist sie…